Montag, 16. Juli 2007

Eigentlich gut

BoingBoing schreibt hier über Praktiken des Secret Service im Zusammenhang mit Laserdruckern. Was das miteinander zu tun hat? Dass diverse Hersteller von Laserdruckern ihren Geräten eine Art Fingerabdruck, in Form eines versteckten Musters, einbauen, ist nichts Neues. Für den Menschen kaum sichtbare gelbe Punkte werden auf jedes Blatt gedruckt, womit dieses dem entsprechenden Gerät zuzuordnen ist. Natürlich wurde kein großes Trara um diese Mechanismen gemacht, wie bei allen Überwachungs- und Kontrollinstrumentarien, die sich unter den Tarnmantel der Terrorabwehr oder nationalen Sicherheit schieben lassen.

Neu ist aber, dass die Jungs vom Service auf der Matte stehen, falls man den Hersteller nach dem Grund der Überwachung fragt. Dieser leitet nämlich alle Anfragen oder Bitten, diese Überwachung einzustellen oder zu deaktivieren, direkt an den SS weiter. Dort wird man augenblicklich aktiv und besucht den Gefährder, bzw. belästigt diesen mit unangebrachten Fragen, in Form von: Haben Sie eine Begründung dafür, warum Sie Wert auf Ihre Privatsphäre legen?
Beim MIT Media Lab wird man diesbezüglich mit der Aktion Seeing Yellow aktiv. Hier sollen möglichst viele Opfer die Hersteller mit Anfragen bombardieren, im Sinne einer forcierten Überlastung, quasi eine Art back-pressure-flow-control.

Einerseits wäre ich fast geneigt zu denken Hey, da haben wir es hier in Deutschland ja noch vergleichsweise gut, andererseits weiß ich, dass es falsch ist sich permanent am größten Übel zu messen. Der in mir so langsam aufkeimende Geschäftsman wittert gleich eine neue Marktlücke: Die Unversehrtheit der Privatsphäre wird zum Gütesiegel, zum Kaufkriterium kommerzialisiert. Traurig, wenn diese Selbstverständlichkeit Notwendigkeit zum besonderen Merkmal degradiert werden sollte. Für wirklich abwegig halte das jedoch nicht, gibt schließlich auch Nahrungsmittelhersteller, die dem Verbraucher explizit auf's Brot schmieren, dass sie aufgehört haben irgendwelche schädlichen chemischen Zusätze zu verwenden und sich aufgrund dessen am liebsten selbst heiligsprechen würden.

Liste spionierender Hersteller und Druckermodelle

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Seeing Yellow...
sozusagen ein denial of service....

Sorry, den konnte ich mir
nicht verkneifen... ;-)

Chilli hat gesagt…

Kein Problem. In alte Strukturen zurückgefallen, wa ?