Freitag, 16. November 2007

Terra Naomi - Say It's Possible

Ein Jahr ist es her (3.14 mal Daumen), da surfte ich aus Langeweile ein wenig auf YouTube, stöberte in der Musikabteilung. Dort fand ich folgendes homemade Musicvideo, sprich da hat sich eine Person beim Klampfen und Singen gefilmt, und das Ergebnis hochgeladen, geuppt - neudenglish. Hammer, dachte ich mir. Die Gute kann singen, ausreichend Akkorde klampfen und ist recht tageslicht-tauglich, da wird etwas draus. Also einen Kommentar geschrieben in Form von "Also, wenn Du mal nicht in einem Jahr einen Plattenvertrag hast, dann weiß ich auch nicht". Da:

Nun ist ein Jahr vergangen und es wurde vor geraumer Zeit ein großes Konzert gegen die globale Erwärmung organisiert (Unterschriften sammeln hat nicht geholfen). Also wurden SUVs und andere Geländemonster beladen und ab dafür, nichts wie hin da. Auf einmal sehe ich dieselbe Klampftorte dort auf der Bühne. Ich denke mir "Und ich sach' noch ...". Also wieder mal kurz geYouTubed (sowas wie googlen, bloß für Videos), und siehe da, das erste offizielle Video ist schon lääängst draussen. Per iTunes gab es die Scheibe wohl auch schon einen Zacken früher. Whatever, hier das Video:

Sehr angenehm, dass es noch online ist. Ich will hier nur sekundär auf meinen exzellenten Musikgeschmack und diesbezüglichen Weitblick hinweisen, primär freue ich mich, dass YouTube mal in einer sinnvollen Art und Weise gewirkt hat. Neben einer Menge Datenmüll gibt es hier und da immer mal wieder ein paar Lichtblicke.
PS: Mir gefällt die Akkustikversion (unfreiwillig unplugged, quasi) besser.

Happy

Mittwoch, 7. November 2007

Streitkultur

Der letzte Schrei in diesem Herbst scheint das vorzeitige Verlassen, bzw. Gegangenwerden diverser TV Diskussionsrunden zu sein. Sei es Eva Herman, die sich schon den zweiten Knaller in der Rubrik Wirres Zeug Reden leistet. Wir erinnern uns, Frau Herman sähe es sehr gern, wenn die ganzen karrieregeilen Emanzen sich wieder in die Küche verpieseln würden, um der angeschlagenen Familienidylle wieder etwas halt zu geben. Kann ja auch nicht sein, dass die Rabenmütter für die eigene Karriere die Familie vernachlässigen, das ist doch Aufgabe des Mannes, der darf das. So in etwa, verlief der Hermansche erste Streich.
Ihre zweite Entgleisung lobte das Frauenbild zur NS-Zeit, da sei die Frau noch geschätzt worden, als Mutter und stabilisierender Zusammenhalt der Familie und überhaupt war damals nicht alles schlecht. So die Kurzfassung. Diese Ansicht mag zu einem Teil schlicht aus Unwissenheit heraus entstanden sein, evtl. sollte der Herman mal jemand erzählen, dass das Ausnutzen der Frau als Gebärmaschine im goldenen Käfig nicht viel mit Hoch- und Wertschätzung zu tun hat. Wurde den Frauen derzeit nicht auch Bildung und Berufswahl verwehrt?
Die Rauswurf durch JBK ist allseits bekannt. Auch ein bisschen fies eine rhetorisch derart ungeschickte Person in so eine Runde zu laden, in der die Fronten gleich zu Beginn feststehen, inklusive unfaire Verteilung der Mannschaften. Eine(r) gegen alle ist zudem immer langweilig, da das Ergebnis vorher bekannt ist. War aber auch wohl so geplant. Die Eva sollte einfach einen Fehler eingestehen, dann wäre die Welt wieder in Ordnung, jegliches komplexes Streitpotential aus den Augen, und Kerner hatte bestimmt schon einen Lorbeerkranz in der Tasche, für die abschliessende Huldigung und Selbstbeweihräucherung, JBK - Schlichter der Nation. Aber nö. Die doofe Eva wollte nicht mitspielen und blieb bei ihrer Meinung. Nach einer Weile gemeinsamen Rumhackens und affektierter Empörung wurde die Herman von Kerner verabschiedet, und der Rest der Runde widmete sich wieder den wirklich relevanten Dingen des Lebens, Comedy und Ähnlichem. Erstmal mit einem Sektchen anstossen, Mario Barth springt zu Senta Berger rüber und flirtet eine Runde, Frau Schreinemakers kann auch wieder lachen und alles ist gut (YouTube).

So oder ähnlich trug es sich vor kurzem auch bei der Frau Maischberger zu. Dort ging es zwar um das vergleichsweise irrelevante Thema Ausserirdische und Entführungen durch selbige, aber auch hier ist vor Ende der Show jemand gegangen, wenn auch freiwillig. Zugegeben, Nina Hagen ist einfach unerträglich in ihrer Art und wirkt stellenweise nicht zurechnungsfähig, aber Nina Hagen ist eben Nina Hagen und lädt man die Hagen ein, sollte man mit der Hagen rechnen und schonmal eine Zwangsjacke und Knebel in Reichweite haben. Deswegen kann ich den Bublath auch gut verstehen, die Thematik ist sowieso nicht unbedingt die meine, zudem hätte ich auch einfach keinen Bock mehr auf das Rumgebölke dieser Minderbemittelten gehabt. Mit Sandra Maischberger hatte ich ein wenig Mitleid, ein Job im Kindergarten ist einfacher, das weiß ich aus Erfahrung. Für Interessierte hier die Show (Teil_1, Teil_2).

Im Fall Eva Herman haben sich die Beteiligten und insbesondere die Initiatoren der Talkshow ein Armutszeugnis ausgestellt, meiner Meinung nach. Auch wenn ich mit dem Hermanschen Blödsinn in keinster Weise konform gehe, sollte es doch möglich sein eine vernünftige Diskussion, gerade über eine solche Thematik abzuhalten. Wäre doch sinnvoller gewesen, zu versuchen die Herman per Aufklärung zur Einsicht zu bewegen. Wenn das nicht klappt, kann man die Gute immernoch aus der Sendung treten. Stattdessen wird Ihr die Medien-Pistole auf die Brust gesetzt, was man evtl. hätte kommen sehen können. Wie auch immer, unfair bleibt unfair.

Die Sendung der Maischberger war nun ein ganz anderer Fall. Das Verhalten der Hagen kenne ich aus dem Kindergarten und der Grundschule, wo man recht schnell ermahnt und dann rausgeworfen wurde, simpel aber effizient. Du verhältst Dich nicht sozial, darfst also auch nicht mitspielen. Nun hätte ich an dieser Stelle von Erzieherin Maischberger erwartet, eher die Hagen hinauszubitten, stattdessen läßt Sie den genervten Bublath einfach gehen. Definitiv der grössere Verlust für diese Runde. Mir geht es hierbei nicht um den Inhalt der Verbaldiarrhö von Frau Hagen, sondern um die Art und Weise wie diese vorgetragen wurde. Hätte ansonsten echt lustig werden können.

Horological Machine


Horological Machine - via boingboing

Freitag, 2. November 2007