Montag, 22. Januar 2007

Bill Conti rockz

Das wollte ich nur mal eben loswerden, aus aktuellem Anlass. Bill Conti hat im Jahre 1976 (da wurden'n paar coole Typen in die Welt gesetzt) einen der besten Soundtracks vom Stapel gelassen. Die wunderschönen, melancholischen Klaviermelodien zu den Liebesbezeugungen des jungen Hau-in-die-Schnautze (Rocky Balboa) gegenüber des bebrillten Mauerblümchens (Adrian) waren einfach nur herzerweichend.

Ein guter Kollege erzählte mir just, dass Bill Conti auch für den Soundtrack des jüngsten und letzen Rocky Film verantwortlich zeichnet, ein Glück. Dieser Kollege ist nun ein Fan der Rocky-Saga, also ist ein absolut objektives Urteil nicht zu erwarten. Genaugenommen änderte sich im sechsten Rocky-Teil garnischt am OST, okay ein paar Rap-Tracks wurden mit eingepackt. Aber das muss dem Mainstream auch schon reichen, der Rest besteht aus guten, alten Bill Conti-Klängen von 1976 (gute Jahrgang, erwähnte ich aber schon, oder?). Auch soll der sechste und letzte Teil der Rocky-Filme garnicht so schlecht sein, wie man es erwarten könnte. Der erste Blick auf den Trailer, erweckte in mir eine Mischung aus Trauer und Mitleid. Andererseits gucke ich mir gerne den Helden vergangener Tage an, und denke mir: "Meine Fresse, wenn ich mit 40 Jahren so in Schuss bin wie Sly mit 60, dann kannste Dir gratulieren" Von daher: Hut ab vor dieser Leistung.

Achtung Spoiler (Rocky Balboa):
Wie schon aus diversen Pressetexten zu entnehmen ist, neigt der Rocky-Fan sein Haupt im Vorfeld des Filmes. Wie meine Quelle zu berichten weiss, ist Adrian Balboa im sechsten Teil schon seit einem Jahr von uns gegangen (Brustkrebs) und Rock kommt einfach nicht über den Verlust hinweg. Nun werden alle spezifischen Schlüssel-Locations noch einmal beleuchet, die Vergangenheit passiert Revue und der alt-eingesessene Rocky-Fan muss sich das eine oder andere Tränchen verkneifen, wenn der sehr gereifte Rock sich an die guten Tage erinnert, als seine bessere Hälfte noch zum Krafttanken da war. Alles wundervoll gezeigt in blau-weichegezeichneten Bildern, untermalt von den schwermütigen Klavier- und Streicher-Harmonien. Auch das ambivalente Verhältnis von Paulie zu seiner Schwester wird entwirrt. Dieser ist depremiert, dass Rocky sich der Erinnerung hingibt, mit der er soviel Positives verbindet, während er seine Schwester oft schlecht behandelte.
Desweiteren äussert sich meine Quelle noch über die Rolle des Sohnes von Rocky, die kommt aber nocht ganz so gut weg. Genau genommen, fragt sich mein Kumpel, was dieser dort zu suchen hatte. Ohne diese Einlagen hätte nicht wirklich etwas gefehlt. Aber das mag Geschmacksache sein, wie fast alles andere auch.

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