Über Wahlcomputer
Hier schreibt der Chaos Computer Club, kurz CCC, über die Anfälligkeit von Wahlcomputern und der Software zur Zählung der Stimmen. Es wurde wohl getestet, mit wieviel Aufwand die Geräte manipuliert und Ergebnisse verfälscht werden können. Die genaue Methodik darf aufgrund irgendwelcher Zulassungsverfahren nicht offengelegt werden (schon patentiert, oder wie?). Dass die Jungs und Mädels vom CCC mal wieder eine Firma und die Regierung in Sachen Know How locker in die Tasche gesteckt haben, überrascht mich schon lange nicht mehr. Nicht dass ich den Freaks die Lorbeeren madig machen will, aber ich habe ab und zu das Gefühl, dass auf Regierungsseite und auch in manchen Unternehmen Leute arbeiten, die es schon als Erfolgserlebnis empfinden sich die Schuhe erfolgreich zuzubinden.
Die Forderung von A. Müller-Maguhn, Sprecher des CCC, den gesamten Wahl- und Auszählungsablauf komplett zu deelektronisieren, und wieder alles per Hand zu machen schießt ein wenig übers Ziel hinaus. Sinnvoller wäre es, die Systeme entweder komplett neu zu entwickeln oder Bestehendes zu optimieren. Die Lücken wurden ja anscheinend schon gefunden, müssen also nur noch gestopft werden. Vielleicht sollte die Regierung in Erwägung ziehen, den Auftrag an den CCC zu geben, wäre doch mal spaßig zu sehen was passiert, wenn der Spieß umgedreht wird. Danach dürften sich dann die Experten *hust* der Regierung dran machen das System zu knacken. Eventuell ist das aber auch alles kein Zufall und die Regierung ist mit diesem Status Quo ganz zufrieden, immer schön, einen Trumpf im Ärmel zu haben, falls mal etwas so garnicht nach Plan läuft. Aber wer weiß, vielleicht seh ich das ja alles zu schwarz (!), wir wollen ja den Teufel nicht an die Wand malen.
2 Kommentare:
In Zeiten zurückgehenden Vertrauens der Bürger in den Staat und seine Verfahren wäre die Einführung von Wahlcomputern tatsächlich das falsche Signal. Während jeder Bürger das klassische Verfahren der Stimmabgabe und -auszählung durchschauen und überprüfen kann, muss er sich beim Wahlcomputer auf die Technik und die experten verlassen. Wer tut das schon gerne.
Gerade bei überraschenden Wahlergebnissen wären schnell diejenigen zugegen, die Zweifel sähten. Radikale Demagogen von links und rechts würden vermutlich Comuterfehler und Manipulationen für ihr schlechtes Abschneiden geltend machen. Letztlich wäre kaum jemand in der Lage solche Zweifel zu entkräften.
Als Gelegenheitsparanoiker würde ich der scheinbaren Transparenz der manuellen Stimmzählung unterstellen, auch genug Raum für Manipulation zu bieten. Trotzdem gehe ich konform, die Möglichkeiten bei der Benutzung von Wahlcomputern wesentlich zahlreicher und kaum nachvollziehbar.
Die Schreie nach Neuauszählungen bei starken Abweichungen der erwarteten Ergebnisse, sind nichts Neues, zumal eben die üblichen Verdächtigen meist zuerst laut geben. Insofern stimmt es schon, das die Computerisierung Wasser auf die Mühlen dieser Leute sein könnte, somit würde sich das System nahezu komplett selbst lahmlegen. Eventuell ist die manuelle Auszählung doch das kleinere Übel.
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